Hippokrates (460 bis 377 v.Chr.) meinte:
"Wenn du nicht bereit bist, dein Leben zu ändern, kann dir nicht geholfen werden."
Dieser Satz kam mir immer wieder in den Sinn, als ich mich mit dem Säure-Basen-Gleichgewicht beschäftigt habe. Denn um dieses Gleichgewicht zu erreichen, sollte man sehr sorgfältig auf seine Ernährung und seine Gewohnheiten schauen.
Daß es sich lohnt, zeigt mir meine eigene Gesundheit und die meiner Familie
Dipl. Kinesiologin Manuela Schlenker
Säure lässt Autos rosten. Und beim Menschen?
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In der Medizin und der Chemie wird eine allgemein gültige Meßgrundlage benutzt um den Säure-Basen-Haushalt verständlich zu machen:
Die pH-Skala
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
sauer ...... ..... neutral .............. ......basisch Mit dieser pH-Skala kann man die Stärke oder den Grad einer Säure festlegen. Säuren und Basen verhalten sich gegensätzlich, wir brauchen aber beides im Körper für die vielen wechselseitigen Prozesse. Wichtig ist: Treffen ein Säuremolekül und ein Basenmolekül aufeinander, so neutralisieren sie sich gegenseitig und es entsteht ein für den Körper völlig ungefährliches Salzmolekül, das ganz problemlos ausgeschieden wird.
Von großer Bedeutung ist auch, daß bei der pH-Skala ein logarithmischer Zusammenhang zu berücksichtigen ist. Das heißt, daß von pH 7 zu pH 6 die Säuremoleküle nicht nur um 1 Stufe zunehmen, sondern pH 6 bedeutet 10 mal soviele Wasserstoff-Ionen wie pH 7. Der Mensch lebt in einem basischen Bereich, unser Blut hat einen pH-Wert von 7,35 bis 7,45. Das bedeutet, daß wir unsere Lebenskraft aus dem basischen Bereich erhalten.
Das ausgeglichene Verhältnis zwischen Säuren und Basen ist die Voraussetzung für alle anderen Funktionen in unserem Körper. Es ist die Basis für alle Lebensvorgänge im ganzen menschlichen Organismus, für die Gesundheit und für die Kraft, bei Krankheiten schnell wieder gesund zu werden.
Man unterscheidet 4 verschiedene Stadien der Übersäuerung. Lesen Sie in der Übersicht, wie sich die ansteigende Säureflut im Körper auswirkt:
1. Idealzustand: In diesem Zustand, bei dem das Blut im Säure-Basen-Gleichgewicht ist und auch im Gewebe noch keine krankhaften Veränderungen festzustellen sind, befinden sich eigentlich nur frischgeborene Säuglinge, die einen völlig unbelasteten Schwangerschaftsverlauf hinter sich haben.
2. Unterschwellige Übersäuerung: Für die meisten Menschen ist dieser Zustand schon längst der "Normalzustand". Die im Blut befindlichen "Pufferbasen", die die Aufgabe haben bei erhöhtem Säurespiegel die Säuremoleküle abzubauen sind deutlich reduziert.
3. Akute Übersäuerung: Akute Infektionen sind ein deutliches Zeichen für einen akuten Übersäuerungszustand. Die Ausscheidungsorgane wie Nieren, Darm und Lunge arbeiten mit höchster Kraft um durch Entzündungen, Katarrhe, Fieber und andere Ausscheidungsvorgänge (Durchfall, Erbrechen, ...) das Gift auszuscheiden.
4. Chronische Übersäuerung: Ein typisches Beispiel für chronische Übersäuerung sind Rheumapatienten. Auch andere Abbaukrankheiten gehen von diesem Stadium aus. Zwar werden dem Menschen viele Reserven mitgegeben, aber auch die erschöpfen irgendwann. So kommen dann aus "heiterem Himmel" Krankheiten zutage, die nur deshalb auftreten können, weil durch unterschwellige Übersäuerung der Boden bereitet wurde und dann reicht ein kleiner Anlaß aus, um die Krankheit ausbrechen zu lassen.
Säure lässt Autos rosten. Und beim Menschen?
So wie die Säure beim Auto Rost verursacht, so "frißt sie auch Löcher" in den menschlichen Organismus. Werden dem Körper zu viel säurebildende Nahrungsmittel zugeführt, so kann er diese Säuren mithilfe seiner Pufferkapazitäten nicht mehr ausgleichen.
Da zu wenig Basen vorhanden sind, muß der Körper, um zu vermeiden, daß das Blut sauer wird, Basen aus dem eigenen System zur Verfügung stellen. Das klingt zwar nicht schlimm, wenn man es aber genau betrachtet erkennt man, daß es für den Körper fatale Folgen hat. Denn diese Basen fehlen dann an anderen Stellen für wichtige Stoffwechselprozesse.Zusätzlich fängt der Körper an, Säuredepots im Körper anzulegen.Lesen Sie in der folgenden Übersicht, wie sich sauerer und basischer Stoffwechsel auf unterschiedliche Körperfunktionen auswirkt:
Wechselwirkungen im Säure-Basen-Haushalt Saurer Stoffwechsel Basischer Stoffwechsel Vegetative Nerven
Blutzucker
Blutdruck
Temperatur
Entzündung
Stoffwechsel
Schlaf
Lymphgewebe
Leistungsfähigkeit
Stimmung
Gefäße
Histamin=Allergiebereitschaft
Sympathikus erregt
erhöht
erhöht
Fieberanstieg
erhöht
Anstieg
Wachsein
vermehrt
rasche Ermüdung
oft gedrückt
eng gestellt
aktiv
Parasympatikus erregt
erniedrigt
erniedrigt
Fieberabfall
vermindert
Abfall
Müdigkeit
vermindert
große Ausdauer
oft gehoben
weitgestellt
gebunden
Jede Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts ist eine Belastung unserer Gesundheit, die sich ständig verstärkt bis hin zu organischen Schäden. Unsere moderne Lebensweise und unsere Ernährung zerstören dieses Gleichgewicht und erfordern einen Ausgleich.
Und dieser "Ausgleich" führt dazu, daß alle Organe, Gewebe und Systeme des Organismus durch Übersäuerung beeinträchtigt werden.
- Die roten Blutkörperchen geraten in eine Säurestarre und können die feinen Kapilaren nicht mehr passieren. Das betroffene Gewebe wird nicht mehr durchblutet, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge sein.
- Die Zellen sind auf eine neutrale Körperflüssigkeit angewiesen, da sie weder Nahrung aufnehmen, noch Abfall wegbringen können
- Die der Übersäuerung folgende Entmineralisierung des Körpers führt zum Brüchigwerden der Knochen und der Gefässe.
- Gifte werden im Bindegewebe abgelagert. Diese "Sondermülldeponien" belasten den Körper stark.
- Verlust der natürlichen Immunität gegen Infektionskrankheiten.
- Die zurückgehaltenen Giftstoffe begünstigen Pilzerkrankungen wie Candida.
- Durch die Übersäuerung entsteht eine vegetative Azidose, deren Folgen sind schnelle Ermüdung und sinkende Leistung.
- Bei Fastenkuren werden im Körper eingelagerte Gifte plötzlich frei, was zu Selbstvergiftungen führen kann.
Die Entsäuerung Ihres Körpers sollte auf drei Bereichen aufbauen:
1. Ausgewogene Ernährung
"Man gebe dem Kranken keine ausgelaugten, entwerteten, verfeinerten, gebleichten, leicht gefärbten und mit allen erdenklichen Chemikalien haltbar gemachten "Sterbemittel", sondern urgesunde und vollwertig naturnahe `Lebensmittel´, durch die allein die Sonne ihre Strahlen in uns schickt."
Paracelsus Bombastus von Hohenheim (1493-1541)
Paracelsus hat schon sehr früh erkannt, daß vieles von dem was wir zu uns nehmen nicht als "Lebensmittel" eingestuft werden kann. Neben der richtigen Auswahl der Speisen und Getränke ist jedoch auch zu beachten, daß man die Nahrung gründlich kaut und gut einspeichelt. Denn Speichel ist einerseits basisch, andererseits wird gut zerkaute und eingespeichelte Nahrung im Magen leichter verdaut. Lesen Sie in der nachfolgenden Tabelle die Säure-Basen-Wertigkeit der Nahrungsmittel.
erlaubt
bedingt erlaubt, bzw. verboten
80% der Nahrungsmittel sollten
basisch
neutral
maximal 20% dürfen
sauer bzw. säuernd sein Kartoffeln
Obst (süß, kleine Mengen)
Gemüse (außer Spargel, Rosenkohl)
Zwiebeln
Knoblauch
rohe Milch, Sahne
Sojabohnenprodukte
Eidotter
Mineralwasser (stille Sorten)
Kräutertees
Nüsse
grüne Bohnen
(mit Schale)
frische Butter
kalt gepresste Öle
gutes Trinkwasser
Hirse, Dinkel, Buchweizen,
Amaranth
Fleisch und Wurst
Fisch, Eier
Käse, Quark
Innereien
Röstprodukte (gebraten, gegrillt,
geröstet)
Erdnüsse
Weißer und brauner Zucker
Weißmehl
Kaffee
Schokolade
kohlensäurehaltige Getränke
alkoholische Getränke
säuernde Tees (Hibiscus, saure Malve)
Zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung empfehle ich die Einnahme von Basenpräparaten wie Heilerde oder das bekannte Bullrich-Vital-Salz. Bei letzterem sind in jeder Packung auch Indikatorstreifen, mit denen Sie Ihren Urin auf Säure-Basen-Gehalt messen können.
Beachten Sie jedoch:
Wenn Sie beginnen Ihre Ernährung umzustellen, dann tun Sie dies in kleinen Schritten. Auch bei der Einnahme von Basenpräparaten sollten Sie mit schwacher Dosierung anfangen. So wird Ihr Körper nicht durch plötzliche Veränderung belastet, sondern kann sich langsam an den Segen vermehrter Basenzufuhr gewöhnen.
Wenn Sie mit der Umstellung Ihrer Ernährung beginnen, wird Ihr Urin beim Test mit Indikatorstreifen wahrscheinlich noch für einige Zeit im sauren Bereich sein. Das ist völlig normal und soll Sie nicht entmutigen. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen dafür, daß Ihr Körper Säuredepots abbaut und somit die zugeführten Basen gleich optimal nutzt.
2. Viel Bewegung an der frischen Luft
Die Lunge dient im Säure-Basen-Gleichgewicht als wichtiges Ausscheidungsorgan. Sie gibt saures Kohlendioxid ab und nimmt basischen Sauerstoff auf. Durch Bewegung an frischer Luft - und da reicht schon ein 30-minütiger Spaziergang - senkt sich sofort Ihr pH-Wert.
Daher ist für eine erfolgreiche Entsäuerung auch körperliche Aktivität an frischer Luft äußerst wichtig. Ganz egal, ob Sie gerne spazieren gehen, wandern, Fahrrad fahren, im Garten arbeiten, ...., suchen Sie sich etwas, das Sie gerne an der frischen Luft tun.
3. Stressfreier Lebensstil
Stress ist heutzutage aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken, ja er gehört geradezu zum System unserer wachstumsorientieren Gesellschaft. Versuchen Sie Stress und Ärger zu vermeiden, atmen Sie zwischendurch immer wieder mal tief durch und überlegen Sie sich, ob es sich lohnt sich über Dinge zu ärgern, die Sie sowie nicht ändern können.
Schaffen Sie sich Freiräume zur Erhohlung und achten Sie darauf, daß Sie Ihre "Batterien" immer wieder aufladen können.
Und wenn der Stress mal unvermeidbar ist, dann vergessen Sie nicht, daß ein Lachen oder auch nur ein Lächeln zwischendurch wirklich Wunder bewirken kann.
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